Florine Stettheimer mischte die New Yorker Kunstszene der Zwanzigerjahre auf, doch dann geriet sie in Vergessenheit. Nun erhält die amerikanische Künstlerin ein digitales Werkverzeichnis
ShareDie Kunsthistorikerin Barbara Bloemink, Herausgeberin einer Biografie über Florine Stettheimer (1871–1944), veröffentlicht mit Unterstützung des Wildenstein Plattner Institute nun ein digitales Werkverzeichnis der US-amerikanischen Künstlerin. In Stettheimers New Yorker Salon, den sie mit ihren Schwestern unterhielt, verkehrte die Avantgarde, darunter auch ihr Freund Marcel Duchamp. Stettheimers Motive waren schillernde Partys, Kaufhausbesuche in Wimmelbild-Optik oder Porträts von Freundinnen wie Freunden. Nach einer erfolglosen Galerieausstellung 1916 lehnte sie weitere kommerzielle Ausstellungen ab und geriet in Vergessenheit. Mittlerweile wird sie als progressive Künstlerin des frühen 20. Jahrhunderts wiederentdeckt. Große Teile ihres Werkes befinden sich in institutionellen Sammlungen in Amerika. 2014 richtete ihr das Münchner Lenbachhaus die erste europäische Retrospektive aus. Aktuell erzielte ein Blumenstillleben bei Christie’s einen Zuschlag von 820.000 US-Dollar.