Bild des Tages

Sauer macht lustig

Ein neues Buch entführt uns in die Kulturgeschichte der Zitrone. Als gelber Farbtupfer, gesunde Vitaminspritze oder Statussymbol der Fürsten gehen ihre Qualitäten weit über Duft und Aroma hinaus

Von Lisa Zeitz
26.08.2024

Wenn Jahreszeiten einen Geschmack hätten, dann wäre der ideale Sommer fruchtig frisch wie ein Glas kühler Limonade, und wenn er eine Farbe hätte, wäre er gelb wie eine sonnenverwöhnte Zitrone.
Ananda Pellerins neues Buch „The Gourmand’s Lemon“, gerade im Taschen Verlag herausgekommen, macht auf beides große Lust, den Sommer und die Zitrone: Sie verbindet Kapitel aus der faszinierenden Kulturgeschichte der Frucht mit Rezepten zum Beispiel für Sorbetto al limone, serviert in der eigenen Schale, oder die schwedische Süßigkeit Citronkladdkaka.

Als Motiv taucht die Zitrone schon in der ägyptischen Grabkunst auf, ist in der mittelalterlichen Buchmalerei zu finden, in niederländischen Barockstillleben, bei Manet und Picasso, Joseph Beuys, Yayoi Kusama und Laura Owens. Ursprünglich aus der Himalaja-Region, kamen Zitronenpflanzen wohl über China in den Mittelmeerraum. Zwar ist sogar in Pompeji ein verkohltes Paar Zitronen überliefert, doch ihre Kultivierung verbreitete sich erst rund 1000 Jahre später vor allem in Sizilien und Spanien. Die Medici zählten zu den Fans der Frucht, und Orangerien wurden zum Hobby einer interessierten Elite auch in nördlicheren Gefilden.

Zitrone Taschen
Eine Wandmalerei aus dem Grab des Nakht, Schreiber und Priester unter Thutmosis IV. Theben. © TASCHEN

Übrigens: Ananda Pellerins Buch „The Gourmand’s Lemon“ kann auf der Website des Taschen Verlags erworben werden und kostet 40 Euro.

Zur Startseite