Bei ihrem zweiten Besuch in Odessa seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine hat Kulturstaatsministerin Roth Schäden an Kulturstätten gesehen und eine Warnung mitgenommen
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30.10.2024
Bei einem Besuch in der südukrainischen Hafenmetropole Odessa hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) sich betroffen von den Zerstörungen gezeigt. „Das ist ein Krieg, der sich auch ganz gezielt gegen die Kultur richtet, gegen die kulturelle Identität der Ukraine“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur am zweiten Reisetag.
Zuvor hatte Roth sich Schäden an der Verklärungskathedrale, dem Haus der Wissenschaftler und dem Literaturmuseum angesehen, die durch russischen Beschuss verursacht wurden.
Trotz der bedrückenden Kriegsrealität mit ständigen Luftalarmen zeigte Roth sich beeindruckt vom Lebenswillen der Menschen und Künstler. „In Zeiten dieses Krieges wird hier trotzdem dann mit großer Leidenschaft ein neues Ballett eingeübt, wird eine neue Oper eingeübt, wird eine neue Ausstellung von junger in Kriegszeiten entstandener Kunst gezeigt“, sagte Roth. Kultur gebe Kraft und Hoffnung.
Gerade deshalb sei die weitere deutsche Unterstützung wichtig, sagte Roth. „Es geht auch darum, ihnen weiterzuhelfen beim Schutz von Kulturgütern, bei der Buch- und Filmproduktion, durch Museumskooperationen und auch bei der Digitalisierung von Kunstwerken.“ Ein Anliegen sei es, ukrainische Kunst und ukrainische Künstler in Deutschland unter anderem durch Gastauftritte und Ausstellungen sichtbarer zu machen.
Die Ukraine wehrt sich mit westlicher Hilfe seit mehr als zweieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion. Die Kulturstaatsministerin war im Juni 2022 bereits einmal in Odessa und der Ukraine. (dpa)