Rijksmuseum Amsterdam

Restaurierung von Rembrandts „Nachtwache“ startet

Es ist die bisher größte Untersuchung und Restaurierung des fast 400 Jahre alten Meisterwerks. Mit mikroskopischer Präzision entfernen Restauratoren alte Lackschichten – vor den Augen des Publikums

Von Weltkunst News
15.11.2024

Fünf Jahre nach Beginn der intensiven Untersuchung von Rembrandts „Nachtwache“ hat nun die Restaurierung des weltberühmten Gemäldes begonnen. „Der ganze Lebenslauf des 400 Jahre alten Bildes wird wieder sichtbar“, sagte Casper van der Kruit vom Amsterdamer Rijksmuseum der Deutschen Presse-Agentur. Spuren von früheren Korrekturen, Reparaturen aber auch von Anschlägen würden wieder sichtbar. 

Es ist die dritte Etappe der „Operation Nachtwache“, die das bisher größte Untersuchungs- und Restaurierungsprojekt von Rembrandts Meisterwerk ist. Und dies geschieht vor den Augen der Besucher im Rijksmuseum hinter einer extra dafür errichteten gläsernen Wand. 

„Die Nachtwache“ (1642) zeigt die Amsterdamer Bürgerwacht und ist etwa 3,80 Meter hoch und 4,53 Meter breit. Es ist das berühmteste Werk des holländischen Meisters Rembrandt van Rijn (1606-1669).

„Das Gemälde hat viel mitgemacht“

Acht Restauratoren werden zunächst die alten Firnis-Schichten mit mikroskopischer Präzision entfernen. Sie nutzen dafür besondere Tücher, die mit Lösungsmittel getränkt wurden. Zentimeter für Zentimeter bewegen sie sich von den Seiten des Bildes bis ins Zentrum. Die letzte Lackschicht war nach einem Anschlag vor fast 50 Jahren angebracht worden, sagte Restauratorin Esther von Duijn. „Das Gemälde hat viel mitgemacht.“

Nach der Säuberung soll eine neue Schicht aufgetragen werden, sodass das Bild für die kommenden Jahrzehnte optimal geschützt sei. 

Wie lange die Restauration dauern wird, ist unklar. Das hänge vom Zustand des Gemäldes ab, sagte van der Kruit. „Das Bild selbst entscheidet über das Tempo.“ Die Restauratoren erwarten aber keine großen Überraschungen mehr. Es wurde die vergangenen fünf Jahre ausführlich mit den modernsten Techniken untersucht. 

Die Restauration war zuvor mit zahlreichen auch internationalen Experten vorbereitet worden und wird auch wissenschaftlich begleitet. (dpa)

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