Am letzten Tag fahren wir zur Salzkathedrale in Zipaquirá, besuchen das Museum für moderne Kunst und lassen den Tag auf dem Berg Monserrate mit einem Blick über die Stadt ausklingen
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Den letzten Tag beginnen wir mit einem Ausflug nach Zipaquirá. Die kleine Gemeinde liegt knapp 50 Kilometer nördlich von Bogotá und lässt sich am besten mit dem Auto erreichen. Für unseren ersten Programmpunkt geht es 180 Meter unter die Erdoberfläche. Die Catedral de Sal befindet sich in einem ehemaligen Salzbergwerk und zieht aufgrund ihrer monumentalen Gestaltung viele Besuchende aus der ganzen Welt an. Bereits Alexander von Humboldt erwähnte das Bergwerk und seine Bedeutung für die Region in seinen Reiseberichten aus Südamerika.
Heute unterscheiden wir zwischen der alten und der neuen Kathedrale. Die erste Salzkathedrale wurde in den Fünfzigerjahren errichtet, damit die Bergarbeiter hier ihre Gebete sprechen konnten, bevor sie ihre gefährliche Arbeit unter Tage aufnahmen. In den Neunzigerjahren wurde die neue Kathedrale eröffnet, da die alte einsturzgefährdet war. Der für dieses Projekt verantwortliche Architekt war Roswell Garavito Pearl. Während der Bauarbeiten wurden 250 000 Tonnen Salz aus dem Berg herausgeschafft, um das Bauwerk mit seinen Engeln und Madonnenstatuen aus der Mine zu meißeln. Mit einem 14 Stationen umfassenden Kreuzweg erzählt das religiöse Monument die Geschichte des Leidens Jesu. Am Ende erwartet uns ein 16 Meter hohes Kreuz aus Salz.
Bevor es zurück in die Stadt geht, stärken wir uns noch im historischen Zentrum von Zipaquirá, wo der Schriftsteller Gabriel García Márquez einst das Jesuitenkolleg besuchte. Da wir heute noch viel vorhaben, entscheiden wir uns für ein schnelles Mittagessen, das wir direkt auf die Hand bestellen. Arepas, die kleinen runden Maismehlfladen, sind das wohl bekannteste Gericht aus Kolumbien. Jede Region hat ihre eigenen Variationen.
Zurück in Bogotá ist unser nächstes Ziel das Museum für moderne Kunst, das am Parque Bicentenario gelegen ist. Das MAMBO – Museo de Arte Moderno de Bogotá erstreckt sich über vier Etagen und zeigt noch bis zum 18. Februar eine Ausstellung über die eigene Museumssammlung. Das Projekt wurde von der argentinischen Künstlerin Adriana Bustos konzipiert und widmet sich den geschichtlichen und politischen Dimensionen rund um das Thema Kunstsammlung mit besonderem Blick auf Diversität, Inklusion und Gerechtigkeit.
Danach besuchen wir das ehemalige Haus von Simón Bolívar. Es war ein Geschenk des Staates Kolumbien an den einflussreichen Militärführer, nachdem dieser dem Land zur Unabhängigkeit verholfen hatte. Im liebevoll angelegten Garten entdecken wir Kirsch- und Walnussbäume, von der Terrasse blicken wir auf das Gebirge um den Monserrate.
Hoch oben leuchtet eine weiße Basilika. Sie wurde im 17. Jahrhundert erbaut und ist die letzte Station unserer Reise. Wer Lust auf eine kleine Wanderung hat, kann über einen serpentinenförmigen Waldweg auf den Gipfel gelangen. Für alle anderen gibt es eine Seilbahn, die uns in Windeseile auf beachtliche 3160 Meter Höhe bringt. Von hier aus hat man einen fantastischen Panoramablick über Bogotá. Der laute Straßenlärm ist plötzlich nur noch als leises Schnurren wahrnehmbar. Und bei gutem Wetter sehen wir den Sonnenuntergang über der Stadt.