Vom Alten Markt zur Schiffbauergasse

Für den zweiten Tag nehmen wir uns deutlich kürzere Distanzen vor: Vom Alten Markt ist es nicht weit bis zur Schiffbauergasse, aber Museen und Ausstellungsräume drängen sich an beiden Orten

2. Tag

Direkt am Alten Markt, dessen beeindruckenden Gebäude überwiegend nicht alt, sondern moderne Rekonstruktionen sind, finden sich die drei bekanntesten Museen der Stadt: das Potsdam Museum, das der Stadtgeschichte gewidmet ist, das Filmmuseum Potsdam, das die über 110-jährige Geschichte des Filmstudios Babelsberg nachzeichnet, und das private Museum Barberini. Die Dauerausstellung im Barberini begeistert mit impressionistischen Meisterwerken aus der Sammlung von SAP-Gründer Hasso Plattner, aber auch die stets hochkarätigen Sonderausstellungen sind immer wieder ein Grund, nach Potsdam zu kommen. So werden wir ab 18. November zurückkehren, für die Ausstellung „Munch. Lebenslandschaft“, die das Naturverständnis des großen Malers Edvard Munch in den Blick nehmen wird.

Bei unserem Abstecher ins Filmmuseum ziehen uns schon im ersten Raum die Zeichnungen Otto Huntes mit seinen Entwürfen für die Nibelungen in den Bann der Traumfabriken. Danach stärken wir uns in einem der Restaurants am Alten oder Neuen Markt. Nun geht es weiter entlang der Havel: Der Skulpturenpfad Walk of Modern Art verbindet den Alten Markt mit unserem Ziel, dem Kunst- und Kulturquartier Schiffbauergasse. Auf dem Weg genießen wir nicht nur die Ausblicke auf die Freundschaftsinsel oder die Villen und Schlösser auf der anderen Flussseite, sondern auch auf die Werke von Otto Herbert Hajek, Armando und anderen Bildhauern.

Hofdamenhaus
Das Hofdamenhaus im Neuen Garten, errichtet 1789–1790 © André Stiebitz/SPSG (3); Sammlung Hasso Plattner/Museum Barberini

In der Schiffbauergasse haben wir wieder einmal die Qual der Wahl. Wir beginnen im Kunstraum, wo wechselnde, meist kostenlose Ausstellungen alles andere als leichte Kost versprechen. Bis 15. Oktober nimmt uns Nicholas Warburg in „Grand Hotel Abgrund, Vollpension“ zurück in das Westdeutschland der Wirtschaftswunderzeit – und zu seinen Leichen im Keller.

Auch im Museum FLUXUS+ geht es um Deutschlands Vergangenheit. Den Kern der Dauerausstellung bilden die Werke des Fluxus-Künstlers Wolf Vostell, begleitet von Arbeiten von Mary Bauermeister, Christo und Zeitgenossen wie Costantino Ciervo oder Hella de Santarossa. Bis Februar 2024 ist die Kunst des geteilten Deutschlands Thema einer Sonderschau: Es geht um die Gemeinsamkeiten systemkritischer Kunst auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs.

Bevor wir in einer der Abendvorstellungen in der Fabrik Potsdam, im Waschhaus oder im Hans Otto Theater auch die darstellenden Künste zum Zug kommen lassen, gönnen wir uns ein kleines Abendessen im Restaurant-schiff John Barnett oder, solange es das Wetter noch erlaubt, im Fabrikgarten.

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