An unserem zweiten Tag besuchen wir die Östermalms-Markthalle, fahren mit dem Boot nach Drottningholm und statten dem Fotografiemuseum Fotografiska einen Besuch ab
ShareDen zweiten Tag beginnen wir mit einem Spaziergang durch die Stadtviertel Östermalm und Vasastan. Wir schlendern durch Strandvägen, die Promenade entlang und erkennen klassizistische Fassaden und viel Jugendstil. Vor dem Kungliga Dramatiska Teatern steht die Büste von August Strindberg, dessen Stücke hier viel gespielt werden. Wir sehen etwas weiter die Große Synagoge und den Gedenkort für Raoul Wallenberg mit der großen Kugelskulptur. Um die Ecke liegt Berns Salonger mit seiner Jugendstilfassade, ein Restaurant, Hotel und Salon, bekannt aus Strindbergs „Das rote Zimmer“. Ein perfekter Ort für einen Absacker am Abend. Es ist Zeit für eine Stärkung, also machen wir Station in Östermalms Saluhall, der Markthalle von 1888. Sie erinnert etwas an die Eisenkonstruktion des Eiffelturms. In der ältesten Markthalle der Stadt gibt es Lachs und Krabben in allen Variationen, Elchschinken und die üblichen schwedischen Süßigkeiten. Wir nehmen uns einen Snack mit und gehen zum Stadshuset, wo wir ein Boot nach Drottningholm besteigen. Nach dem Ablegen schauen wir uns das Stadshuset noch mal vom Wasser aus an. Das Boot fährt uns etwa eine Stunde lang durch die Schären, mit roten Holzhäusern wie aus Astrid-Lindgren-Geschichten. Hier draußen, kurz vor der Stadt, bekommt man einen Eindruck, warum die Schweden sich so glücklich schätzen.
Auf Drottningholm angekommen, drehen wir erst einmal eine Runde durch das Schloss, der größte Teil ist zugänglich, lediglich im südlichen Flügel lebt die Königsfamilie. Treppenhäuser, Bibliothek, Säle, Gartenarchitektur sind klassischer, aus Versailles kopierter Barock. Die Skulpturen im Park hat Christina von Schweden zum Teil in Prag erbeutet. Wir schauen uns den Park an, bewundern das Kupferzelt und den Chinesischen Pavillon und nehmen nach einem Kaffee im Garten an der Anlegestelle ein Schiff zurück zum Stadshuset.
An Land ziehen wir durch das moderne Viertel Slussen, im Bereich der ehemaligen Schleuse befindet sich ein Platz, der früher eine riesige Kleeblattkreuzung war und gerade massiv umgestaltet wird. Man möchte die Autos aus der Stadt verbannen, und das gelingt ganz gut. In Stockholm besteht eher die Gefahr, von Fahrrädern und E-Rollern umgefahren zu werden als von Autos.
Ein kleiner Spaziergang führt uns den Berg hoch zum Wasserturm und Biergarten Mosebacke, der prominent in Strindbergs Roman „Das rote Zimmer“ beschrieben wird. Vor allem aber lohnt es sich, hier noch mal einen Blick aus einer anderen Perspektive auf die Stadt zu werfen. Nicht zu spät auf den Berg steigen, denn die Mosebacke-Terrasse schließt schon am späten Nachmittag! Weiter geht es zur Fotografiska, eher Fotogalerie als Museum mit wechselnden Ausstellungen. Diesen Sommer gibt es dort unter anderem Shepard Fairey und Jeff Cowen zu sehen. Zum Abschluss des Tages ist das Fotografiska-Restaurant eine Empfehlung – geöffnet bis 23 Uhr.