Mit der Tätowiermaschine, Pigmenten und edlem Hanji-Papier schafft der Koreaner Byeong-hyeon Jeong (*1972) abstrakte Kompositionen im Spannungsfeld zwischen Enthüllen und Verbergen. Jeong färbt das Papier schichtweise in intensiven Tönen. Unter der sichtbaren Farbschicht schlummert immer auch eine unsichtbare. Um diese verborgene Ebene freizulegen, nutzt er eine Tätowiermaschine. Deren Nadeln dringen in das Papier ein und reißen es auf. Der zerstörerische Akt ist ein Schöpfungsprozess. Farbflächen und zeichnerische Strukturen bilden ein harmonisches Relief aus weichem Flaum. Der Lichteinfall und die bewegte Betrachtung verändern die optische Wirkung. In den ersten Wochen der Schau arbeitet Jeong live vor dem Publikum.
Byeonghyeon Jeong, No Longer Myself, 2018, Mischtechnik auf Hanji-Papier. © Byeonghyeon Jeong / Courtesy Gallery Palzo, Korea