Darstellungen, Interieurs und Stillleben haben von der Antike bis in die zeitgenössische Kunst ihre Aktualität bewahrt. In der Vormoderne setzen die Kunstschaffenden vor allem auf die naturnahe Nachahmung. Seit dem 19. Jahrhundert werden die traditionellen Sujets zunehmend als Experimentierfelder genutzt für Stil, Technik, Abstraktion und Verwandlung. Interieur und Stillleben dienen weiterhin als Medien für Symbole und Botschaften. Zugleich entwickeln sie neue Potenziale, die im Widerspruch zu ihren traditionellen Konzepten stehen. Plötzlich steht das Stillleben nicht mehr still und der Blick ins Interieur führt in eine magische Parallelwelt. So wird unser Verständnis dieser Gattungen auf überraschende Weise erweitert.
Martina Geist, Bühne I, 2012, Öl auf Holz © VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Foto: Frank Kleinbach