Lüsterne Blicke, schmachtendes Hinterherblicken, einsame Begegnungen im Wald, Verführungsversuche in freier Natur, nächtliche Ständchen und Stelldicheins, der spätromantische Maler Carl Spitzweg (1808 – 1885) entlarvt mit seinen humorigen und hintergründigen Anspielungen auf die Liebe und das Eheleben nicht selten die Doppelmoral, die sich hinter der Maske von Bürgerlichkeit und Sittsamkeit verbirgt. Die stürmischen Verführer, schüchternen Verehrer, verliebten Narren, die schrulligen Kaktuslieb haber und die einsamen Wissenschaftler werden zum Spiegelbild Spitzwegs. Welche Rolle ein roter Regenschirm bei all dem spielt, untersucht die Ausstellung.
Carl Spitzweg, Sennerin und Mönch, 1838, Öl auf Leinwand, © Museum Georg Schäfer, Schweinfurt