Der deutsche Freilichtmaler und Pazifist Erwin Bowien beschloss im Winter 1933, entsetzt über die Machtübernahme der Nationalsozialisten, Deutschland zu verlassen. Er ging in die Niederlande, die er ein Jahr zuvor auf einer ausgedehnten Reise kennengelernt hatte. Ab 1934 ließ er sich in der historischen Künstlerkolonie Egmond nieder. Es war eine schwere Zeit für den Maler, in der er von der Reichskulturkammer mit Ausstellungsverbot belegt und seine Bilder von der Gestapo beschlagnahmt wurden. Nach der Besetzung der Niederlande durch die Wehrmacht musste er fliehen. Im vergangenen Jahr entstand die Idee, seine niederländischen Werke zu zeigen und die Zeit seines Exils in den Niederlanden zu beleuchten. Die atemberaubende Dünenlandschaft, die weiten Horizonte und die oft stürmische Nordsee hielt er in vielen eindringlichen Bildern fest.
Erwin Bowien (1899 – 1972): Strand in Egmond, Privatsammlung