Die Stiftung Rolf Horn ist mit gut 100 expressionistischen Gemälden, Zeichnungen, Grafiken und Plastiken und einigen nicht-europäischen Werken, wie sie den Expressionisten in Deutschland als Inspiration dienten, zu Gast. Thema sind zudem zwei Konvolute, die in den 1890er Jahren ins Museum kamen: die Melanesien-Sammlung von Franz Emil Hellwig und die Asien-„Sammlung“ Emil Riebecks. Neben Kunstwerken vereint die Ausstellung so die Fragen des Umgangs von Museen mit Werken, die infolge des Kolonialismus in ihre Sammlungen kamen, und nach dem Verhältnis zwischen Expressionismus und Kolonialismus – eine Einladung, über die koloniale Vergangenheit Deutschlands und den Umgang damit sowie die Rolle der Kunst der klassischen Moderne in diesem Zusammenhang kritisch nachzudenken.
© Otto Mueller, Selbstbildnis mit Modell und Maske (bearbeitet), 1921, Lithografie, 38,5 x 28,9 cm, Stiftung Rolf Horn in der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf, Foto: Stiftung Rolf Horn/ Landesmuseen Schleswig-Holstein