Seit mehr als 20 Jahren arbeitet die deutsch-mexikanische Konzeptkünstlerin und Malerin Sandra del Pilar im Spannungsfeld zwischen materieller Sinnlichkeit und inhaltlichem Diskurs. Form und Inhalt empfindet sie ebenso wenig als Gegensätze wie Bauch und Kopf, körperliches Erleben und logisches Denken oder ästhetische Autonomie und gesellschaftspolitische Positionierung. Die für die Ausstellung vorgesehene Werkauswahl aus den letzten 20 Jahren leistet einen Beitrag dazu, den Begriff der Malerei erneut zu hinterfragen und zu präzisieren, und die Frage aufzuwerfen, ob das, was uns Gemälde heute zu sagen haben, tatsächlich so ungehört verhallen muss, wie einst der Ruf der antiken Seherin Cassandras.
Sandra del Pilar: Amenaza, 2015, Öl und Acryl auf Leinwand und synthetischem Stoff, 45 x 70 cm. © Sandra del Pilar / Foto: mit freundlicher Genehmigung Zilberman Gallery und Sandra del Pilar