1930 galt der Berliner Maler Werner Scholz (1898–1982) dank seiner prägnant stilisierenden Kompositionen als verheißungsvoller Newcomer; führende Galerien zeigten seine Werke, namhafte Museen erwarben sie. Ausdrucksstark widmete er sich Kleinbürger- oder Halbweltexistenzen und schaute auf dunkle Seiten der Zwischenkriegsjahre in Deutschland. 1944 zerstörte eine Bombe sein Berliner Atelier, versteckte Bilder wurden zum Großteil vernichtet. Das Gewicht der Zeit nimmt das Gerettete in den Blick und stellt es erstmals seit Jahrzehnten wieder in Hamburg vor.
Werner Scholz: Trauernde, 1930, Privatsammlung Deutschland © Nachlass Werner Scholz, Hamburg