„Ich suche Humor, Ironie, Intensität...“, beschrieb Mary Ellen Mark ihre fotografische Arbeit. Immer wieder setzte sich die international renommierte und vielfach ausgezeichnete Fotografin in unprätentiös intimen Bildern mit dem Leben und Schicksal von Frauen und Mädchen auseinander. Deren Ausdrucksstärke resultiert aus der besonderen Empathie für ihre häufig an die Ränder der Gesellschaft gedrängten Protagonistinnen. In Bildreportagen für Life, Rolling Stone, Vanity Fair oder Stern dokumentiert Mary Ellen Mark unter anderem Psychiatriepatientinnen im Oregon State Hospital (1981), gibt erschütternde Einblicke in die prekären Lebensumstände der Sexarbeiterinnen in Mumbai (1981) oder würdigt die engagierte Arbeit von Mutter Teresa in Kolkata (1980). Die in Kooperation mit diChroma Photography, Madrid entstandene Ausstellung mit mehr als neunzig Fotografien ist ein eindrucksvoller Streifzug durch das Gesamtwerk der Fotografin, das es im deutschsprachigen Raum noch zu entdecken gilt.
Mary Ellen Mark, Hippopotamus and Performer (Nilpferd und Dresseurin), Great Rayman Circus, Madras, Indien, 1989. © Mary Ellen Mark