Die Ausstellung zur Freundschaft zwischen den bildendenden Künstlern Heinrich Campendonk (1889–1957), Fritz Stuckenberg (1881–1944) und dem belgischen Dichter Paul van Ostaijen (1896–1928) gibt anhand ihres Schaffens und der Briefe neue, teils sehr private Einblicke in Lebensentwürfe und künstlerische Vorstellungen. Und sie thematisiert das Spannungsfeld zwischen dem idyllischen Seeshaupt und Berlin als Kunstmetropole mit dem Kreis um Herwarth Waldens Galerie „Der Sturm“. Am Starnberger See schien sich in den Jahren 1919 bis 1921 eine Art Künstlerkolonie etabliert zu haben, in der sich kreative Köpfe austauschten. In der jungen Weimarer Republik suchten sie nach neuen Formen der Moderne, um einen Impuls für die Bewegung nach dem „Blauen Reiter“ zu setzen. „Kataklump“ war der Name des geplanten Manifestes, bezogen auf das lautmalerische, flämische Wort für galoppierende Pferde.
F. Stuckenberg: „Stuckenberg an Campendonk“, 1920, Gouache; © Galerie Berinson, Berlin