Die flämische Figurenmalerin Michaelina Wautier stieß lange Zeit auf wenig Interesse. Das hat sich mittlerweile geändert – und auch der Auktionsmarkt für ihr qualitätvolles altmeisterliches Werk ist erwacht
Von
28.01.2022
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Erschienen in
Kunst und Auktionen Nr. 20
Erwartungsgemäß ist man versucht, Wautiers jedes übliche Dekorum außer Acht lassende Selbstinszenierung als Aufbegehren einer Intellektuellen gegen tradierte Frauenrollen zu deuten, wie auch ihre oft unkonventionellen Bildlösungen gern ihrem innovativen Künstlertemperament zugeschrieben werden. Gerade diese Qualität könnte allerdings ebenso auf autodidaktische Anfänge hindeuten; alternativ wird, unter Verweis auf den augenfälligen Einfluss römischer Caravaggisten, eine Ausbildung in Italien vorgeschlagen, ebenso könnte sie ihr Handwerk im Atelier ihres Bruders erlernt haben.
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