Galerien

Eine erstaunliche Dichte an Spitzengalerien verzeichnet Salzburg. Das hat mit der Tradition der Kunstförderung in der Stadt zu tun, aber auch mit dem Gespür der Galeristen für die Trends und Talente der Gegenwart.

Galerie Nikolaus Ruzicska

BRIGITTE KOWANZ

21. Juli Bis 29. August 2020

Die Vermittlung zwischen Bildraum und realem Raum durch Licht bildet eine Konstante im künstlerischen Schaffen von Brigitte Kowanz. Ihr Œuvre kennt keine strikt voneinander trennbaren Werkphasen, in denen ein Werkstoff den nächsten ablöst. Vielmehr nimmt die Künstlerin im Laufe der Jahre Leuchtmittel, Techniken, Formen und Formulierungen wieder auf und entwickelt sie weiter.

Ob raumbildendes Medium, Informations­träger, Mittel zur Verschleierung oder ephemeres Phänomen: die vielfältigen Aspekte und Funktionsweisen von Licht, die bei flüchtiger Betrachtung unter der leuchtenden Oberfläche verloren gehen, thematisiert Brigitte Kowanz in ihren Arbeiten.

Abb.: Brigitte Kowanz, MORSEALPHABET, 1998, Leuchtstoffröhren, Acrylglasrohre, Lack, Exemplare: 1/3, Maße variabel © Installationsansicht Galerie Nikolaus Ruzicska, Fotograf: Ulrich Ghezzi

Galerie Thaddaeus Ropac

Anselm Kiefer

Für Walther von der Vogelweide
25. Juli bis 3. Oktober 2020

Die Galerie Thaddaeus Ropac präsentiert eine neue Werkserie von Anselm Kiefer, die Walther von der Vogelweide (ca. 1170 – ca. 1230) gewidmet ist. Der Künstler beschäftigt sich seit den 1970er Jahren wiederholt mit der Bedeutung und dem Erbe der gesungenen Liebeslyrik des deutschsprachigen Minnesängers.

Die fortwährende Auseinandersetzung Anselm Kiefers mit kulturellem Gedächtnis, Identität und Historie verleiht seinen Werken eine vielschichtige und komplexe Ikonographie, die sich aus einem umfassenden Kanon historischer, mythologischer und literarischer Quellen speist. Diese reichen von Szenen der griechischen Mythologie, über liturgische Symbolik bis zu Gedichten von Charles Baudelaire.

Abb.: Anselm Kiefer, Sichel, 2019, Emulsion, Öl, Acryl, Schellack, Holz und Metall auf Leinwand, 280 x 190 cm. © Anselm Kiefer, Foto: Georges Poncet. Courtesy Galerie Thaddaeus Ropac, London • Paris • Salzburg

Galerie Welz

Max Weiler

Wie eine Landschaft 1961-1966
18. Juli bis 31. August 2020

Max Weiler (1910-2001) war einer der bedeutendsten und produktivsten europäischen Maler und Zeichner seiner Generation. Seit seinen Anfängen 1930 mit Arbeiten auf Papier erschloss er sich ein weites Feld autonomer Findung. Mit den in der ersten Hälfte der 1960er Jahre entstandenen Bildern gelang es ihm, Naturprozesse in Malerei umzusetzen. Die Bildserie „Wie eine Landschaft“ hat Weiler noch in Tirol begonnen. Sie spiegelt die Verbundenheit des Künstlers mit der dortigen Landschaft wider und schlägt eine Brücke zu seiner zweiten Lebenshälfte, die er seit der Berufung 1964 an die Akademie der bildenden Künste hauptsächlich in Wien verbringt. Die Festspielausstellung präsentiert Ölbilder und Papierarbeiten aus „Wie eine Landschaft“ von 1961- 1966. Im 1. Stock der Galerie werden Werke der Klassischen Moderne und Zeitgenössischen Kunst gezeigt, u. a. Arbeiten von Avramidis, Chagall, Hollegha, Kirchner, Mikl, Miró, Kokoschka, Urteil und Wotruba.

Abb.: Max Weiler „Malerei aus Landschaftsteilen“, 1962,
Eitempera auf Leinwand, 115 x 60 cm

Mario Mauroner Contemporary Art

Light After Darkness

25. Juli bis 29. August 2020

Post tenebras lux - die lateinische Phrase aus der Vulgata, im 16. Jh. zum Motto der protestantischen Reformation geworden, ist seither vielmals absolutes Leitthema in der Literatur geblieben - vom Frontispiz des „Don Quixote“ von Cervantes‘ bis zur brennend aktuellen Geschichte der Unterdrückung der Afroamerikaner in den USA von R.C.O.Benjamin, aber auch als versöhnlich friedliches Textmotiv für einen der populärsten englischen Gospelsongs. Gedanken zur Situation und unserer Zukunft sind uns allen in den vergangenen Wochen durch den Kopf gegangen: viele Fragen sowie auch viele Antworten zu einer anderen, „neuen“ oder vielleicht allzu bald wieder „alten Normalität“? KünstlerInnen waren und sind immer hochsensible Seismographen Ihrer Zeit. Wir haben Fragen gestellt. Die Antworten sehen Sie in unserer Galerie in der Residenz. Gerne senden wir Ihnen auch das digitale Booklet zur Ausstellung auf Anfrage.

Abb.: Kendell Geers „Cadavre Exquis (Nike of Samothrace)“, 2007, Spray painted life size resin of the Nike of Samothrace 320x170x200 cm

Mario Mauroner Sculpture Garden

Light After Darkness

26. Juli bis 29. August 2020

Nur zwanzig Gehminuten von der Residenz liegen direkt am Ufer der Salzach SCULPTURE Garden und das solitäre Galeriehaus mit zweigeschossiger Halle von Mario Mauroner Contemporary Art in einem reizvollen Dialog zwischen strenger Bauhaus-Architektur, Natur und Kunst: Neue Mobiles und Skulpturen von FERRO - erstmals für den Garten, aber auch für den Innenbereich, sowie Werke von Paolo GRASSINO, Isamu NOGUCHI, Jaume PLENSA, Fabrizio PLESSI und Bernardi ROIG u.a. erwarten Sie; an allen Samstagen ab Eröffnung am 26.7. (das ist am 1./8./15./22. und 29. August) laden wir Sie bei garantiert wunderschönem Sommerwetter zum persönlichen „MEET the ARTIST“ in unsere ART-LOUNGE im SCULPTURE Garden am Kai: entspannte und bereichernde Begegnungen mit Künstlern in außergewöhnlichem Ambiente.

Abb.: Ferro „A 18:36“, 2020, Stick, gold leaf, stainless steel, ultramarine blue powder coated iron, 245x90x177 cm

Galerie Frey

Kate Waters

25. Juli bis 12. September 2020

Die Stadt und das urbane Leben, Orte der Freizeit und der Passage bilden das Milieu einer sehr gegenwärtigen und vordergründig sicheren Welt in der Malerei Kate Waters. Sie zeigt Sujets, in denen privat wirkende Momente im öffentlichen Raum ihren selbstverständlichen Platz finden. Es sind Augenblicke der Betrachtung anderer Menschen und Momente des Sehens selbst, Passanten auf einer belebten Berliner Straße oder leere Gassen Venedigs bei Nacht. Sie erscheinen im natürlichen Licht der Tages- und Jahreszeiten, aber auch im künstlichen Leuchten der Elektrizität und resultieren aus einem fotografischen Blick. Die Bilder könnten Schnappschüsse sein, unmittelbar erfasste visuelle Fragmente eines räumlichen und zeitlichen Ganzen; Korrelationen von Formen und Farben, mit einem unübersehbaren Interesse für die Durchdringung und das Verweben des Stofflichen mit dem Atmosphärischen. (Text: Thomas W. Kuhn)

Abb.: Kate Waters, MY PLACE OR YOURS 2020, Ol auf Leinwand, 170x270cm

Galerie Weihergut

Frenzi Rigling Hubert Schmalix

25. Juli bis 12. September 2020

Hubert Schmalix ist einer der profiliertesten Künstler der Gegenwart, ist in Graz geboren und studierte an der Akademie der Bildenden Künste Wien bei Max Melcher.

Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der ehemaligen „Neuen Wilden“. In seinen Bildern erzeugt er ein Licht, das es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Er schafft Licht durch Farben, woraus die eigentliche Dramatik in seinen Arbeiten entsteht, die Frenzi Rigling wiederum mit Textilien und unlesbaren Chiffren erreicht, indem sie sie einem spannenden Wandlungsprozess unterwirft. Sie arbeitet mit Textilien, die immer mit Weiblichkeit verknüpft sind, mit einer weiblichen Lebens- und Arbeitsweise. Sie beschäftigt sich auch mit Literatur, die für sie auch eine Art Stoff und voll von narrativen Elementen und Geschichten ist.

Im Außenbereich der Galerie werden SKULPTUREN von ANNEMARIE AVRAMIDIS gezeigt. Am 24.8. findet um 12 Uhr eine Autogrammstunde mit Startenor und Kammersänger MICHAEL SCHADE statt, am 26.8. um 12 Uhr mit der Schauspielerin CAROLINE PETERS, die 2020 die Buhlschaft spielt.

Abb.: Frenzi Rigling, Lucile 3, Pastell auf Leinwand, 75 x 95 cm (Ausschnitt) © Alois Moosbacher Hubert Schmalix, Rocks in Water, Öl auf Leinwand, 175 x 130 cm © Hubert Schmalix, Nicolas Shake

Galerie Blümel

Siegfried Santoni

Landschaftsträume und Traumstädte
25. Juli bis 22. August 2020

„Landschaftsträume - Traumstädte“ ist der Titel der diesjährigen Ausstellung mit Werken der österreichischen Ausnahmekünstler Siegfried SANTONI und Hans Staudacher, die sich einen großen Namen mit ihrer außergewöhnlichen Kunst gemacht haben und dadurch einen hohen Wiedererkennungswert genießen.

Die Galerie zeigt in dieser Sonderschau neueste Arbeiten von Siegfried SANTONI sowie Raritäten von Hans Staudacher. Staudacher ist der Begründer und Hauptvertreter des österreichischen Informel. In seinen abstrakten, expressiven, gestischen Gemälden finden sich kalligraphische Schriftzeichen, Symbole, Notizen und auch Poetisches.

Immer wieder fasziniert die meisterhaft vielschichtige Farblichtmalerei von Siegfried SANTONI. Seine lichtdurchfluteten preisgekrönten Landschaften präsentierte er in den vergangenen Jahrzehnten in über 400 Ausstellungen in 16 Nationen auf internationalen Kunstmessen und Galerien und als offizieller österreichischer Kunstrepräsentant in Museen im In- und Ausland.

Abb.: Siegfried SANTONI, „Terra Magica“, 2013, 76 x 100 cm, Feinschichtacryl

Galerie Toplev

Monika Toplev

Dauerausstellung

Monika Toplev zeigt in ihrer Galerie, die gleichzeitig auch als ihr Atelier fungiert, auf klein- bis großformatigen Leinwänden Eindrücke und Stimmungen, die sie aus ihren Naturerlebnissen schöpft. In sowohl gegenständlichen und sehr detailverliebten als auch vollkommen abstrakten Motiven fängt Toplev Lichtstimmungen ein. In der Maltechnik der Künstlerin, die vor allem mit Acryl arbeitet, entstehen strukturierte Oberflächen, Transparenz und Lichtreflexe.

Die neuesten Werke erzeugen durch nebelartige Farben auf rauen Strukturen atmosphärische Stimmungen. Farbschattierungen und verschiedene Dichten erzeugen Perspektiven und lassen Räume erahnen. Die Bilder von Toplev können den Betrachter in eine Kontemplation versinken lassen.

Abb.: Monika Toplev „Saharawind“, 2020, Acryl auf Leinwand, 120cmm x130cm

Galerie Greyer

Blumenmalerei des 19. und 20. Jahrhunderts

21. Juni bis 30. August 2020

Eine suggestive Sommerschau, die Lust auf einen Ausflug ins Salzburgische Gasteinertal macht. Sie erinnert an die Faszination einer romantisch-idyllischen Gebirgsregion mit ihrer Blütenpracht, in der schon Franz Schubert die schönsten Melodien zuflogen. Bad Gastein ist gegen Ende der Habsburger Monarchie zu einem Nobelkurort für den Hochadel und andere Zelebritäten aufgestiegen, bevor es wieder in einen leichten Dornröschenschlaf versank. Die Galerie Greyer hütet seit vielen Jahren „Bildmemorabilien“ an die goldenen Zeiten Gasteins. Im Juli und August wirft sie einen besonderen Blick auf die Blumenmalerei des 19. und 20. Jahrhunderts in Österreich.